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Kosovo im Überblick
"Wir werden Kosovo nie, nie, nie anerkennen!"
Aus Mitrovica berichtet Alexander Schwabe
Die USA und mehrere europäische Staaten haben Kosovo bereits als Staat anerkannt - doch die serbische Minderheit in der ehemaligen Belgrader Provinz bäumt sich auf. Ihr Kampfspruch: "Kosovo ist heiliges serbisches Land." Doch ihr Protest endet an den Sperren der Kfor-Truppen.
Mitrovica - So sah das Schreckenszenario aus: In Pristina wird die Unabhängigkeit des Kosovo ausgerufen - und umgehend bricht eine Gewaltwelle in dem kleinen Land auf dem Balkan los. Zentrum der Eruption: Mitrovica, die ethnisch in Serben und Kosovo-Albaner getrennte Stadt, rund eine Autostunde nördlich der Hauptstadt gelegen. Hunderte serbische Extremisten der Zar Lazar Garde, so hieß es, seien während der vergangenen Monate in den Norden Kosovos eingesickert, um das Land mit Bombenterror zu überziehen.
Nichts von den düsteren Prophezeiungen ist einen Tag nach der Unabhängigkeitserklärung eingetreten. "Wir hatten einen ausgesprochen ruhigen Tag", sagt Etienne du Fayet de la Tour, Sprecher des französischen Kfor-Kontingents, in dessen Gebiet Mitrovica liegt. Eine kleine Handgranate sei gestern nahe eines Uno-Gebäudes explodiert, Schäden habe es nicht gegeben. Kurzum: keine besonderen Vorkommnisse.
Die Brücke über den Fluss Ibar, der den südlichen albanischen vom nördlich serbisch dominierten Teil der Stadt trennt, ist heute wieder frei begehbar, nachdem die Brücke zuletzt aus Sicherheitsgründen gesperrt war.
Der Gang über die Brücke ist wie ein Grenzübergang in ein anderes Land. Wehen im Südteil die roten albanischen Fahnen mit dem schwarzen Adler (die neu geschaffene Kosovo-Flagge ist noch nicht verbreitet), sieht man im Nordteil nur rot-blau-weiß, die serbische Flagge. Zahlt man im Südteil mit der offiziellen Währung, dem Euro, so gilt im Nordteil der Dinar. Sind im Südteil die Autos mit einem "KS"-Kosovo-Nummernschild unterwegs, so fahren sie im Nordteil mit der alten serbischen Nummerntafel herum.
"Kosovo SOS"
Gegen Mittag versammeln sich Tausende auf dem zentralen Platz in Nord-Mitrovica, nur wenige hundert Meter von der Brücke entfernt, um für das Serbentum und gegen die abtrünnigen Kosovo-Albaner zu demonstrieren. Auf der Tribüne ist ein großes Banner aufgespannt: "Kosovo SOS", was man als Hilfeschrei der serbischen Enklaven im Kosovo interpretieren kann: Die Serben sind im albanisch dominierten Kosovo in Gefahr - aber auch in einem patriotischen Sinn: "Kosovo, Soul of Serbia" (Kosovo, die Seele Serbiens).
Es ist eine Versammlung größtenteils serbischer Nationalisten. Unter ihnen - eingehüllt in eine serbische Flagge - Gojko Rajcevic, stellvertretender Vorsitzender der Serbischen Volkspartei in Montenegro. Aus ihm sprudeln die Phrasen, mit denen serbische Politiker gerne ideologisch gegen die Unabhängigkeit des Kosovo zu Felde ziehen: "Das Kosovo ist heiliges serbisches Land." Wie Serbiens Präsident Tadic bereits gestern ruft Rajcevic heute: "Wir werden Kosovo als eigenen Staat nie, nie, nie anerkennen." Und seine Botschaft an alle Regierungen, die dieses tun werden: "Schande über euch!"
Der Ärger vieler Demonstranten richtet sich gegen die EU. Auf einem Schild ist zu lesen: "Ohne neue Uno-Resolution ist die EU Aggressor in Kosovo." Und Marco Jakcic, ein Vertreter der serbischen Minderheit im Kosovo und Hauptredner bei der Kundgebung, lässt einen Warnschuss in Richtung EU los: In Nord-Mitrovica habe diese nichts zu suchen. Es folgen Durchhalteparolen: "Wir haben viele Freunde." "Russland ist auf unserer Seite." "Es ist ein langer Kampf." Die Sprechchöre antworten: "Kosovo ist Serbien."
Gespannte Ruhe im Bosnischen Viertel
Während im Zentrum von Nord-Mitrovica in Geschichte glorifizierenden Reden und mythisch-religiös verbrämt das Serbentum hochgehalten wird, herrscht im sogenannten Bosnischen Viertel ein Stück flussabwärts gespannte Ruhe. Heute leben hier keine Bosnier mehr, sondern der Großteil der etwa 1200 Menschen starken albanischen Minderheit im Nordteil der Stadt. Hier zeigt die Kfor massiv Präsenz. An jeder Straßenecke stehen die Nato-Soldaten in voller Montur.
Die Bewohner des Minderheitenviertels nehmen die unterschwellige Gefahr mit Galgenhumor. Haben sie Angst vor den serbischen Lazar-Extremisten? Corolli Erdogan lächelt und sagt voller Ironie: "Wir können die ganze Nacht nicht mehr schlafen." Erdogan berichtet von kleinen, alltäglichen Provokationen: Serbische Polizisten zeigten Albanern schon mal den Stinkefinger. Vergangene Nacht hätten Serben versucht, seine albanische Flagge, die er im Hof gehisst hatte, zu zerreißen.
Die Demonstranten sind mittlerweile vom Zentrum herunter zur Brücke gezogen. Dort endet der Marsch. Das Überqueren des Ibar ist ihnen verwehrt. Ein großes Sicherheitsaufgebot riegelt die Brücke ab. Einer der Demonstranten verbrennt eine Flagge. Das ist das Maximum an Gewalt am Tag eins nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo.
Spiegel.de
Der 47. Staat Europas
Deutschland will Kosovo schnell anerkennen
Deutschland und die meisten EU-Staaten wollen das Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen. Einen Tag nach der einseitigen Abspaltung der Provinz von Serbien kündigte Außenminister Steinmeier die deutsche Unterstützung für den Schritt an. Die USA erkannten das Kosovo inzwischen bereits an.
Wir wissen, und wir sind uns sehr bewusst, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, sagte Steinmeier am Montag in Brüssel. Jetzt komme es darauf an, die Wirtschaft der Region auf die Beine zu bringen, so dass sich Unternehmen ansiedeln könnten. „Ich hoffe, die Gespenster der Vergangenheit liegen hinter uns.“ Das Kosovo sei zudem kein Präzedenzfall, sondern eine Sonderentwicklung und eine Folge des Zerfalls Jugoslawiens. „Etwa 17 Staaten haben sich entschlossen, schnell zu reagieren, um ein Vakuum durch ein unsicheres Verhalten der EU zu vermeiden“, sagte Steinmeier. Andere würden das Kosovo erst in der zweiten Runde anerkennen.
Die USA haben die Unabhängigkeit des Kosovo bereits. Das teilte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Montag mit. Ihr britischer Kollege David Miliband erklärte, sein Land habe die Anerkennung beschlossen. „Italien erkennt Kosovo als unabhängigen Staat unter internationaler Aufsicht an“, sagte Italiens Außenminister Massimo D’Alema. Die slowenische Ratspräsidentschaft teilte mit, die Anerkennung des Kosovo sei Angelegenheit der Mitgliedsstaaten.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy habe bereits einen entsprechenden Brief an den kosovarischen Präsidenten geschrieben, sagte Außenminister Bernard Kouchner. „Das ist das Ende der Krise auf dem Balkan.“ Allerdings werde es noch lange dauern, bis sich die Lage entspannt habe.
Der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos kritisierte, die Unabhängigkeitserklärung des Kosovos „entspricht nicht dem Völkerrecht“. Auch die EU-Mitglieder Zypern, Griechenland, die Slowakei, Bulgarien und Rumänien lehnen eine Anerkennung ab. Die Gegner einer Eigenständigkeit des Kosovo befürchten, dass dadurch separatistische Bewegungen in ihrem Land gestärkt werden könnten.
Die EU-Außenminister verständigten sich auf eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich langfristig für einen EU-Beitritt der Staaten des westlichen Balkan aussprachen. Diplomaten zufolge wollten die EU-Minister betonen, eine führende Rolle als Schutzmacht in der Region spielen zu wollen und dem Kosovo politisch und wirtschaftlich durch eine klare europäische Perspektive zur Seite zu stehen. Zudem werde die EU ein demokratisches Kosovo fordern, das die Rechte der Minderheiten schütze. In der Provinz leben neben zwei Millionen Albanern auch 120.000 Serben. Die EU hatte bereits am Samstag beschlossen, etwa 1800 Polizisten, Richter und Verwaltungskräfte in das Kosovo zu schicken, die gemeinsam mit Kosovaren für Stabilität und Sicherheit sorgen sollen.
Neun Jahre nach dem Kosovo-Krieg hatte sich Provinz am Sonntag gegen den Willen der Regierung in Belgrad von Serbien losgesagt. Serbiens Verbündeter Russland konnte bei einer Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen am Sonntagabend nicht durchsetzen, dass die UN den Schritt für unwirksam erklären. Die Regierung in Pristina zeigte sich zuversichtlich, von ungefähr 100 Staaten zu anerkannt zu werden. Das Kosovo ist der siebte Staat, der aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgegangen ist.
China äußerte sich „tief besorgt“ über den Schritt der Kosovo-Albaner, der Frieden und Stabilität in der Region gefährden könne. Gegen eine Anerkennung des Kosovos sprachen sich auch Aserbaidschan, Sri Lanka und Vietnam aus.
Serbien klagte die politische Führung des Kosovo des Hochverrats an. Kosovos Ministerpräsident Hashim Thaci, Präsident Fatmir Sejdiu und Parlamentspräsident Jakup Krasniqi werde vorgeworfen, auf serbischem Territorium einen „falschen Staat“ ausgerufen zu haben, erklärte das Innenministerium in Belgrad.
Mehrere tausend Serben demonstrierten in Belgrad und in Mitrovica im Norden des Kosovo gegen die Unabhängigkeit der Provinz. In Banja Luka im serbischen Teil Bosniens warfen Demonstranten mit Steinen auf die Konsulate Deutschlands, Frankreichs und der USA. „Tötet, tötet Skipetaren“, riefen sie, und verwendeten dabei einen despektierlichen Begriff für Albaner. Zudem bekundeten sie ihre Unterstützung für den vom Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gesuchten Serbengeneral Ratko Mladic.
Welt.de
Zerfällt Europa?
Kosovo macht Schule
In Europa gibt es zahlreiche Bewegungen, die für die Unabhängigkeit bestimmter Regionen oder für neue Grenzziehungen kämpfen. Vor allem auf dem Balkan schafft die Unabhängigkeit des Kosovos neue Spannungen.
In Bosnien und im Nord-Kosovo dürften die Serben nun verstärkt für einen Anschluss an Serbien eintreten. In Mazedonien könnten die dort lebenden Albaner den Zusammenschluss mit dem Kosovo verlangen. Damit brächten sie den Fortbestand des Staates in Gefahr. Die Ängste vor einem Domino-Effekt auf dem Balkan bewog EU-Länder wie Griechenland oder Rumänien dazu, die Unabhängigkeit des Kosovo abzulehnen.
Zypern befürchtet, dass das Kosovo in dem - von türkischen Truppen besetzten - Nordteil der Insel Schule machen könnte. Sogar die Slowakei, die selbst durch eine Teilung der Tschechoslowakei entstanden war, ist gegen die Abspaltung des Kosovos von Serbien.
Spanien sieht in der Unabhängigkeit des Kosovos einen Verstoß gegen das internationale Recht und befürchtet, dass dadurch die Separatisten im Baskenland, Katalonien und Galicien sich in ihrem Kampf bestätigt fühlen.
N-tv.de
Die südkaukasische Bredouille
Von Johannes Voswinkel
Serbien spielt in der pragmatischen Außenpolitik Russlands kaum eine Rolle. Dennoch wehrt sich Moskau gegen die Unabhängigkeit des Kosovos.
Auf diesen Tag haben sich Moskaus Außenpolitiker offiziell schon lange vorbereitet: Der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo sollten sofort „aktive Reaktionen“ folgen. Kaum hatte das Parlament der kosovarischen Albaner in Pristina das Ende der Republik Serbien besiegelt, da verurteilte das russische Außenministerium diesen Schritt und rief den Sicherheitsrat der UN an. Die Unabhängigkeitserklärung, so lautet die Forderung, müsse annulliert werden.
Dabei versteht die Moskauer Führung, wie unrealistisch das ist. Russland geht es vor allem um das außenpolitische Image und den Einfluss auf den instabilen Südkaukasus durch einen Präzedenzfall. Das vorbereitete Arsenal der Reaktionen ist allerdings beschränkter, als Moskau glauben machen möchte. Die Verschärfung des Konflikts mit den USA und westeuropäischen Staaten über das Kosovo dürfte sich zuerst in schärferer Wortwahl, höherer Lautstärke und symbolischen Maßnahmen bemerkbar machen. Am Ende kann Moskau den Unabhängigkeitszug des Kosovos höchstens verzögern.
Das aber bedrückt Russlands Führung gar nicht so sehr. Der Status des Kosovos ist ihr keine Herzensangelegenheit. Sogar die slawische Brüderschaft mit dem serbischen Volk, die während der Nato-Bombenangriffe 1999 noch die offizielle Politik und Propaganda durchzog, ist dem Kalkül des neuen russischen Pragmatismus in der Außenpolitik gewichen. In den offiziellen Reden zum Kosovo ertönte zuletzt kein Panslawismus mehr. Der Konflikt bietet vielmehr Russland eine weitere Chance, sich des eigenen globalen Großmachtstatus zu vergewissern. Ohne Moskau soll die Lösung für das Kosovo zumindest schwierig und langwierig sein.
Eigene konstruktive Lösungsvorschläge blieb die russische Führung schuldig. Im Wertekonflikt zwischen dem Beharren auf der Unverletzlichkeit des Völkerrechts, das einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung entgegensteht, und der absehbaren Gewalt und Menschenrechtsverletzungen im ungeduldigen Kosovo, trat Moskau für aussichtslose Verhandlungen und Abwarten ein. Zumal ethnische Explosionen im Kosovo die dortigen Missionen der UN und der Europäischen Union, nicht aber russische Einheiten bedrohen.
Seine Vorkämpferschaft für das internationale Recht genießt Russland auf dem risikoarmen Beobachterposten, solange es geht. Zumal die vielfache Teilung des früheren Jugoslawiens aus Moskauer Sicht eine Folge der Politik des Westens ist. Der soll nun auch die Verantwortung tragen.
Der Westen hat lange Zeit ignoriert, dass Moskau nicht mehr bereit ist, wie noch in den neunziger Jahren jeden Widerstand für einige Geschenke am Basartisch aufzugeben. Zudem hat Russland einen bedeutsamen Grund, eine Loslösung des Kosovos ohne serbische Zustimmung abzulehnen. Es sorgt sich um die negative Vorbildfunktion für andere abtrünnige Republiken. Dabei geht es vor allem um zwei De-facto-Abspaltungen von Georgien, die mit Russland eine Grenze teilen: Abchasien und Südossetien. Aber auch für Transnistrien an der moldawisch-ukrainischen Grenze und Berg-Karabach zwischen Aserbaidschan und Armenien könnte die Unabhängigkeit des Kosovos Folgen haben. Abchasien und Südossetien, mit deren Präsidenten sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow noch am Freitag demonstrativ getroffen hatte, werden bald die Länder der Welt um die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit bitten.
Zeit.de
Außenminister Steinmeier in Brüssel:
Deutschland erkennt Kosovo am Mittwoch an.
Deutschland will das Kosovo am kommenden Mittwoch als unabhängigen Staat anerkennen. Das kündigte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Montag beim EU-Außenministertreffen in Brüssel an. Insgesamt werden 17 EU-Staaten das Kosovo sehr schnell das Kosovo anerkennen.
«Die Mehrzahl der Mitgliedstaaten wird ein rechtsstaatliches, demokratisches und multi-ethnisches Kosovo anerkennen. Auch Deutschland wird das tun», sagte Steinmeier. Das Bundeskabinett werde die Anerkennung am kommenden Mittwoch beschließen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sei über die Beratungen der europäischen Außenamtschefs informiert worden. Die Anerkennung eines neuen Staates wird im Kabinett entschieden. Sie erfolgt als einseitiger Rechtsakt durch das Schreiben des Bundespräsidenten an das Staatsoberhaupt des neuen Staates, im Fall des Kosovos also an Fatmir Sejdiu.
Europäische Union uneins
Ein gemeinsamer Beschluss aller EU-Staaten zur Anerkennung des Kosovos war nicht möglich, weil fünf Länder erhebliche Bedenken vortrugen. In der gemeinsamen Erklärung der EU-Außenminister wird die Unabhängigkeitserklärung der Kosovo-Albaner vom Sonntag lediglich zur Kenntnis genommen. Die Frage der Anerkennung wird in das Ermessen der EU-Mitgliedsstaaten gestellt.
Zugleich bekräftigt der Rat das Prinzip der territorialen Unversehrtheit der Staaten. Angesichts «des Konflikts in den 90er Jahren und der langen Phase unter internationaler Verwaltung» sei das Kosovo aber ein einzigartiger Fall, «der diese Prinzipien nicht in Frage stellt», heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Außenminister der EU-Staaten.
Briten und Franzosen werden Kosovo anerkennen
Der französische Außenminister Bernard Kouchner hatte als erster angekündigt, das Kosovo als unabhängigen Staat anzuerkennen. Großbritanniens Außenminister David Miliband folgte bald ebenso wie dessen engster Verbündeter, die USA.
US-Präsident George W. Bush sagte während seines Besuchs in Tansania: «Die Kosovaren sind nun unabhängig.» In einer Stellungnahmen von US-Außenministerin Condoleezza Rice hieß es, die Unabhängigkeit sei «die einzig praktikable Option zur Stabilisierung der Region». Mit der Türkei erkannte zudem ein weiteres Nato-Land die Souveränität des Kosovos an. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe bereits seinem Amtskollegen im Kosovo, Hashim Thaci, telefonisch gratuliert, sagte Außenminister Ali Babacan laut türkischen Medien.
Von den EU-Staaten stellten auch Italien, Dänemark und Österreich eine baldige Anerkennung in Aussicht. Ungarns Außenministerin Kinga Gönzc sagte, sie werde ihrer Regierung empfehlen, die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz anzuerkennen. Finnlands Präsidentin Tarja Halonen sagte am Rande eines Indonesien-Besuches in Jakarta, ihr Land werde «zur rechten Zeit» die Anerkennung vollziehen. Sie nannte keinen Zeitpunkt.
Madrid, Bratsilava und Bukarest sagen «Nein»
Spanien, die Slowakei und Rumänien befürchten, durch eine Anerkennung ethnische Minderheiten im eigenen Land in ihrem Streben nach Unabhängigkeit zu bestärken. Die zyprische Regierung steht vor einem noch größeren Problem, weil sich der türkische Nordteil der Insel bereits heute als eigener Staat betrachtet. Deshalb lehnt Nikosia eine Anerkennung des Kosovos ab und wird darin von Griechenland unterstützt.
Athen, Helsinki und Prag warten ab
Athen will das Kosovo zumindest vorerst nicht anerkennen. Man werde zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, sagte die griechische Außenministerin Dora Bakogianni dem griechischen Fernsehsender NET. Die Unabhängigkeit der ehemals serbischen Provinz dürfe «auf gar keinen Fall ein Präzedenzfall werden». Über eine etwaige Anerkennung werde Griechenland entscheiden, «nachdem wir alle Aspekte und Auswirkungen auf die Stabilität in der Region untersucht haben», sagte Bakogianni.
Tschechien will die Entwicklung zunächst verfolgen: «Wir werden abwarten, ob sich die kosovarische Regierung in einer Weise verhält, dass ich eine Anerkennung guten Gewissens verantworten kann», sagte Außenminister Karel Schwarzenberg.
Schwedens Außenminister kritisiert Entscheidungsprozess
Der schwedische Außenminister Carl Bildt erklärte in Brüssel, die Stockholmer Regierung wolle erst Anfang März über ihr Vorgehen entscheiden. Bildt äußerte sich kritisch über den Entscheidungsprozess innerhalb der EU. (dpa)
Netzeitung.de
po pse na i jep ne turqisht informacionet?
ah ke e drejt..nuk e pash qe eshte tek gjuha jote
upss
Eria
Citim:
Po citoj ato që tha ari77labi
po pse na i jep ne turqisht informacionet?
ah ke e drejt..nuk e pash qe eshte tek gjuha jote
Citim:
Po citoj ato që tha Eria
Pershendetje!
Nqse jeni te zot na i sillni te perkthyera ne shqip jo ne gjermanisht ju lutem.Dihet qe RFG eshte nje shtet i fuqishem ekonomikisht dhe bota nuk komunikon ne gjermanisht>Mire ne shqip qe nuk e sillni dot,te pakten silleni ne variantin anglisht,ne menyre qe tu jepni akses shumices se antareve te marrin vesh cfare thone mediat gjermanfolese.Besoj e keni bere per te kenaqur veten tuaj.Atehere
U mundova te sillja disa nga lajmet kryesore te gazetave gjermane.Per fat te keq,lajmet vetem ne gjermanisht jane,keshtuqe te gezojne gjermanisht folesit.dhe per mungese kohe nuk mund tu futem e ti perkthej nje nga nje fjallimet e gazetareve.Keshtuqe per te tjeret sorry por
Kosovo: Gusenbauer kündigt Anerkennung für Mittwoch an
Österreich wird "im Konzert mit den Mitgliedsstaaten der EU" die Unabhängigkeit des Kosovo am Mittwoch anerkennen. EU-Chefdiplomat besucht am Dienstag als erster Auslandsvertreter das neugeschaffene Land.
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) kündigte an, dass am kommenden Mittwoch die Bundesregierung die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen werde. Österreich habe sich entschlossen, "im Konzert mit den Mitgliedsstaaten der EU die Anerkennung des Kosovo durchzuführen" - "Die Unabhängigkeitserklärung, die vom kosovarischen Parlament am Sonntag angenommen wurde, kam nicht überraschend, sondern war der Kulminationspunkt einer langen Entwicklung", führte Gusenbauer aus.
Der Kanzler betonte: "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leichtgemacht", Für und Wider wurden genau abgewogen. Österreich sei jedoch "wirtschaftlich, politisch und menschlich" sehr eng mit dem Kosovo verbunden, daher: "Wir können nicht abseits stehen, sondern müssen entscheiden und handeln."
Gusenbauer betonte ausdrücklich, dass diese Entscheidung "in großer Einmütigkeit von Außenministerin und Bundeskanzler vorbereitet" worden sei. Zugleich sicherte der Kanzler Serbien auf seinem europäischen Weg jegliche Unterstützung der EU und insbesondere Österreichs zu. Außenministerin Ursula Plassnik (ÖVP) hatte bereits am Montag angekündigt, der Bundesregierung die Anerkennung des Kosovo vorschlagen zu wollen.
Keine "idealtypische Lösung"
Der Bundeskanzler bedauerte, dass die Bemühungen der UNO ebenso ergebnislos verlaufen waren wie jene des Chefverhandlers Martti Ahtisaari und der Kosovo-Kontaktgruppe. "Die historische Entwicklung hält sich nicht an idealtypische Lösungen." Es wurde seiner Ansicht nach "offensichtlich, dass eine Reintegration des Kosovo" in den ex-jugoslawischen Staatenverband nicht mehr möglich war. Allerdings betonte Gusenbauer auch: "Serbien ist und bleibt ein zentraler Faktor für die Stabilität des Westbalkan." Ein EU-Vollbeitritt Serbien solle "in absehbarer Zeit realisiert werden". Serbien selbst rief er dazu auf, sich nicht von einer europäischen Zukunft abzuwenden und jetzt besonnen zu reagieren. Sein Aufruf zu Ruhe und Besonnenheit gelte aber auch im Besonderen für die Kosovaren.
Grüne: Anerkennung erst in einem halben Jahr
Aus der Opposition gab es kritische Stimmen. Johannes Voggenhuber, Europasprecher der Grünen, erklärte: "Es gibt keinen Grund für Österreich eine Vorreiterrolle bei der Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo zu spielen." Er betonte, dass Österreichs Neutralitätspolitik es nahelegen würde, die Demilitarisierung der UCK sowie die Rückkehr der Flüchtlinge in dne Kosovo zur Bedingung der Anerkennung zu machen. Voggenhuber forderte, dass Österreich mit der Anerkennung noch ein halbes Jahr warten solle: "Das wäre ein Setzen auf Konfliktlösungen statt auf die jetzige einseitige Parteinahme."
FPÖ: "Großmachtpolitik"
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache übte am Dienstag scharfe Kritik an der angekündigten Anerkennung des Kosovo durch Österreich. Er warf der Regierung "Großmachtpolitik" vor - Österreich solle sich nicht zu einem "Völkerrechtsbruch" hinreissen lassen. Der Kosovo sei "ur-serbisches Gebiet" - diesen Appell der Serben solle auch Gusenbauer ernstnehmen. Mancher österreichischer Politiker huldige offenbar noch immer dem Spruch aus dem Jahr 1914 "Serbien muss sterbien", erklärte Strache.
Javier Solana reist nach Pristina
Der EU-Chefdiplomat Javier Solana wird am Dienstagnachmittag als erster ranghoher Auslandsvertreter im unabhängigen Kosovo erwartet. Er will sich in Pristina zu Gesprächen mit Ministerpräsident Hashim Thaci und Präsident Fatmir Sedjui treffen und sie erneut zur "Ruhe und Verantwortung" aufrufen.
Unterdessen ist Serbien im UN-Sicherheitsrat mit der Forderung gescheitert, die Unabhängigkeit des Kosovos für null und nichtig zu erklären. Die USA und die europäischen Ratsmitglieder sprachen Pristina am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung in New York ihre volle Rückendeckung aus. Auf eine gemeinsame Haltung konnte sich der Sicherheitsrat auch am zweiten Tag seiner Beratungen nicht verständigen. Russland und China bezeichneten die Ausrufung des neuen Staates als illegal.
Angriff auf Grenzposten
Im serbisch geprägten Norden des Kosovo haben mehr als tausend Gegnder der Unabhängigkeitserklärung einen Grenzposten angegriffen. Die Polizisten suchten vor Ort in einem nahegelegenen Tunnel Zuflucht. Ein weiterer Grenzposten in der Region wurde niedergebrannt. Aus kosowarischen Sicherheitskreisen heißt es: "Wir haben die Nato gebeten, einen Hubschrauber zu schicken, um unsere Offiziere in Sicherheit zu bringen."
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